Datenmanipulationsbefehle von SQL

Die Befehle zur Manipulation der Daten in SQL (DML statements, data manipulation language) beschränken sich auf die vier Operationen Einfügen, Ändern, Entfernen und Auswählen.

•  nnnnnn¯ 
  INSERT INTO tableName [colIdent {"," colIdent}]
  
  		(query  VALUES "("insertValue {"," insertValue}")")
  
  

  INSERT fügt ein neues Werte-Tupel in eine Relation ein.
  Beispiel: INSERT INTO Friends VALUES ('Christoph', 'Steindl', '4040', 'Linz')
  

•  nnnnnn¯ 
  UPDATE tableName SET colIdent "=" (expr  NULL)
    		{"," colIdent "=" (expr  NULL)}
  
  		(WHERE searchCondition  CURRENT OF cursorName)
  
  

  UPDATE ändert entweder alle Tupel einer Relation, die die Bedingung erfüllen, oder dasjenige Tupel, über dem der Cursor positioniert ist.
  Beispiel: UPDATE Friends SET town = 'Linz' WHERE lastName = 'Steindl'
  

•  nn¯ 
  DELETE FROM tableName (WHERE searchCondition
  
  		 CURRENT OF cursorName)
  
  

  DELETE entfernt entweder alle Tupel einer Relation, die die Bedingung erfüllen, oder dasjenige Tupel, über dem der Cursor positioniert ist.
  Beispiel: DELETE FROM Friends WHERE town = 'Linz'
  

•  nnnnnn¯ 
  SELECT [ALL  DISTINCT] selectList FROM tableList
  
  		[WHERE searchCondition]
  
  		[GROUP BY colName {, colName}]
  
  		[HAVING searchCondition]
  
  		{UNION [ALL] selectStatement}
  
  		[ORDER BY sortSpecification {, sortSpecification}
  
  SELECT [ALL  DISTINCT] selectList FROM tableList
  
  		[WHERE searchCondition]
  
  		FOR UPDATE OF colName {, colName}
  
  

  SELECT wählt von den Tupeln einer oder mehrerer Relationen die aus, die bestimmte Bedingungen erfüllen. In der zweiten Variante bereitet man die ausgewählten Tupel für eine Änderung vor.

Die Abarbeitung einer SELECT-Anweisung soll hier kurz erläutert werden:

1. FROM Klausel: Zuerst wird die FROM Klausel bearbeitet. Das Ergebnis dieses Schrittes ist das kartesische Produkt der angegebenen Tabellen.
2. WHERE Klausel: Im zweiten Schritt werden aus der entstandenen Tabelle alle Tupel (Zeilen) entfernt, die die Suchbedingung nicht erfüllen.
3. GROUP BY Klausel: In der GROUP BY Klausel wird ein Gruppierungsschlüssel definiert. Für jeden in der entstandenen Tabelle auftretenden Wert des Gruppierungsschlüssels wird eine Gruppe gebildet. Eine Gruppe besteht dabei aus einem oder mehreren Tupeln (Zeilen).
4. HAVING Klausel: Die HAVING Klausel ist das gruppenorientierte Pendant zur zeilenorientierten WHERE Klausel, es werden diejenigen Gruppen entfernt, die die Suchbedingung nicht erfüllen. Ist eine HAVING Klausel bei fehlender GROUP BY Klausel vorhanden, so wird die gesamte Relation (Tabelle) als eine einzige Gruppe betrachtet.
5. SELECT Liste: Erst nach der Auswertung des Tabellenausdrucks werden die Angaben der SELECT Liste ausgewertet. Dabei wird eine Projektion auf die ausgewählten Attribute (Spalten) vorgenommen, wobei auch Wertausdrücke (wie SUM, MAX und MIN) ausgewertet und deren Ergebnis eingefügt werden. Wurde das Schlüsselwort DISTINCT angegeben, werden anschließend auch etwaige Duplikate aus der Ergebnisrelation entfernt.

Die hier gezeigten SQL-Anweisungen stimmen in ihrer genauen Formulierung vielleicht nicht im Detail mit denen der SQL2-Standarddokumente überein, sind jedoch so angegeben, wie sie ODBC-Datenbanken erwarten und interpretieren können [ODBC94]. Da hier nur die generelle Syntax von SQL-Anweisungen wiederholt werden soll, sollten die (feinen) Unterschiede nicht stören.